Aus dem was wir täglich essen, erbaut sich die gesamte Substanz unseres Körpers. Dies mag selbstverständlich klingen und doch erscheint es, dass dieser existenzielle Zusammenhang in unserem Bewusstsein nicht wirklich lebendig ist. Ein wesentlicher Sinn der Ernährung liegt vom ersten Lebenstag an darin, einen gesunden menschlichen Zellaufbau, Energie und Wärme hervor zu bringen.
Obwohl dies so ist, ist jede Nahrung zunächst etwas Fremdes. Sie kommt als Fremdsubstanz in den Menschen hinein und wirkt beschwerend, solange sie nicht vollständig in den eigenen Organismus integriert ist. Pflanzliche oder tierische Stoffe sind fremdartig, sie müssen ganz in menschliche Substanz verwandelt werden. Sie dürfen ihre Fremdwirkung nicht beibehalten, weil diese zu Störungen im Stoffwechsel führt. Es sei hier nur kurz in Erinnerung gerufen, dass jeder Mensch eine eigene Eiweißstruktur besitzt, die er mit keinem einzigen anderen Menschen auf der Welt teilt. Wie heftig der Körper fremde Eiweiße abwehrt, ist von Organtransplantationen bekannt. Ebenso ist die Nahrung zunächst ein Fremdstoff und muss erst ausreichend transformiert werden, damit sie menschengemäß wird.
Um dies leisten zu können, benötigt unser Körper eine kräftige Anregung. Sie erfolgt ganz wesentlich durch die Nahrung selbst, wenn diese qualitativ hochwertig und lebensfrisch ist und den Körper nicht nur mit Eiweißen, Kohlenhydraten, Fetten und Mineralien versorgt. Je lebenskräftiger und vielfältiger an Aroma- und Geschmacksstoffen die Nahrungspflanzen sind, umso dynamischer können sie diese Verwandlungsvorgänge in der Verdauung aktivieren. Sind die Nahrungspflanzen in ihren Lebenskräften herabgeschwächt, so fehlt es ihnen an diesem anregenden Potential und sie wirken eher beschwerend bis sogar subtil krankmachend auf den Stoffwechsel.
Alle Verdauungsabläufe, die nicht bis zur gänzlichen Verwandlung der Nahrung führen, hinterlassen Stoffwechselprodukte, die zu Fäulnisbildung, Gärvorgängen mit Blähungen oder sogar Giftwirkungen oder Bildung von Fuselalkoholen im Darm führen können. Belastungen sind die Folge und diese können bis ins Immunsystem wirken, das sich bekanntlich zu etwa 80% im Darm befindet. Die Immunabwehr weist bei der Krebserkrankung immer eine gewisse Schwäche auf.
Für belastende Fremdwirkungen durch Nahrung kann der Apfel als einfaches Beispiel erwähnt werden. Jeder dürfte schon beobachtet haben, dass neue Apfelsorten, wenn man sie aufschneidet, nicht mehr braun werden und es ist bekannt, dass diese häufiger allergische Reaktionen hervorrufen. Dagegen werden ältere Apfel-Sorten, die noch eine reiche Vielfalt an natürlichen Inhaltsstoffe besitzen und sich noch braun verfärben, von den betreffenden Personen meist ohne negative Reaktionen gut vertragen. Alte Sorten besitzen noch ihre ursprüngliche Lebendigkeit. Dabei ist mit Lebendigkeit nicht groß, süß und saftig gemeint, sondern eben die ursprüngliche Reichhaltigkeit an aromatischen Geschmacks- und den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen gemeint, wenn die Pflanze sich unter ihr entsprechenden Wachstums- und Reifebedingungen entwickeln konnte.
Wenn über Jahre hinweg durch die Nahrung Fremdwirkungen den Stoffwechsel belasten und schwächen, können Zellveränderungen leichter eintreten. Krebserkrankungen sind mit etwas mehr als 20 % heute die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.
Eine antikanzerogene Ernährung sollte nun nicht als eine neue Diätanweisung verstanden werden, die man befolgen könnte, sondern mehr als das Ergebnis von einem wachsenden Interesse für die so vielfältigen Vorgänge zwischen Mensch und Nahrung. Ungeahnte Zusammenhänge werden sichtbar und neue Kenntnisse sowie ein Einfühlungsvermögen entstehen ganz natürlich und finden ihren Niederschlag in der täglichen Ernährung. Nicht zuletzt setzt diese Aktivität selbst aufbauende Kräfte frei.
Hier noch ein Rezept für ein leichtes anregendes Apfeldessert
Aromatisch-würzige Äpfel in Bio-Qualität in gleichmäßige Stücke schneiden
Zimt zugeben
leicht geröstete Haselnüsse
etwas flüssiger Honig
ganz fein gewürfelter frischer Ingwer
alles vermischen und schichtweise mit Joghurt in Gläser füllen. Am Schluss noch etwas Honig darüber träufeln.
Folgende Bilder können dazu anregen auf feine Unterschiede aufmerksam zu werden hinsichtlich der Lebenskräfte in Nahrungsmitteln.
Im nächsten Teil 2 folgen weitere Beispiele für lebenskräftige im Vergleich zu geschwächten Nahrungsmitteln.