Teil 3: Lebenskräftige Nahrung regt gesunde Stoffwechselprozesse an

Entgegen der Schwerkraft wächst der Sproß freischwebend nach oben

Was ist der Unterschied von einem Stein zu einer Pflanze? Im Stein wirken keine Lebenskräfte, er ist unbewegt, leblos und unterliegt vollständig der Schwerkraft. Die Pflanze, obwohl sie auch aus physischen Substanzen besteht, kann sich in Leichtigkeit entgegen der Schwerkraft bewegen und ist in jedem Moment in aufbauender Verwandlung begriffen.

Verschiedene leblose Stoffe, wie Mineralien, Spurenelemente und Wasser und die sich erst neu in Pflanzen bildenden Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe sind in unseren Gemüsen, Früchten und Getreide zu einem lebendigen Organismus verwoben. Würde man einfach diese einzelnen Substanzen nehmen und miteinander vermischen, würde aus ihnen niemals eine wachsende Pflanze hervorgehen. Erst durch die Lebenskräfte wirken sie in lebendiger Entwicklung zusammen.

Aber mehr noch: Alle materiellen Stoffe unterliegen ausnahmslos der Schwerkraft und müssten zu Boden fallen. In der sprießenden Pflanze werden sie jedoch aus ihrer physischen Schwere gehoben und streben mit Leichtigkeit entgegen der Schwerkraft nach oben.

Nicht nur bei Pflanzen, auch bei uns selbst können wir beobachten, wie in Phasen der Müdigkeit oder Erschöpfung der Körper unendlich schwer wiegt und die Glieder plötzlich wie bleiern nach unten ziehen. Sind am nächsten Tag die Lebenskräfte wieder erfrischt, dann richtet sich die Wirbelsäule leicht und mühelos auf und die Bewegungen sind wie beschwingt, obwohl der physische Körper mit seinen Gliedmaßen nach wie vor das gleiche Gewicht wie am Vortag aufweist. Intensiver noch wird diese Wirkung der körperlichen Leichtigkeit, wenn begeisternde Ideen und Perspektiven neue Lebenskräfte in Bewegung bringen. Überall dort wo Lebenskräfte fließen, entheben sich die materiellen Stoffe aus ihrer nach unten ziehenden Schwere.

Je stärker nun Nahrungsmittel Veränderungen unterliegen, umso mehr entschwinden ihre Lebenskräfte. Reif geerntete Äpfel beispielsweise sind lebenskräftig, nach monatelanger Lagerzeit werden diese immer schwächer. Auch bei Mehl und Backwaren kann man dies beobachten. In den ganzen Körnerfrüchten sind noch alle lebendigen Kräfte enthalten, je heller das Mehl aber ausgemahlen wird, d.h. je mehr Teile des ganzen Kornes wegfallen, umso mehr entschwinden sie. Ganz besonders sind Fertigprodukte durch die hoch technisierte Verarbeitung ihrer Lebenskräfte weitgehend, wenn nicht sogar ganz, beraubt. Ohne Lebenskräfte fehlt eine gesund erhaltende und stärkende Anregung für die regenerierenden und aufbauenden Lebensprozesse in unserem Körper mit all seinen Zellen und dem Immunsystem.

Einen großen Einfluss auf die Lebenskräfte in den Nahrungspflanzen hat die Anbauweise. Wird beispielsweise mit sehr viel Dünger das Wachstum forciert, dann entstehen zwar in kürzerer Zeit größere, voluminösere Pflanzen, d.h. mehr physische Substanz, aber die Lebenskräfte sind wie zurück geblieben. Diese stehen nämlich in Verbindung mit den kosmischen Kräften Wärme und Licht der Sonne. Bei schnellerem Wachstum können diese nur kürzere Zeit an den Pflanzen arbeiten. Solche Früchte oder Gemüse sind dann in der Regel derber in ihrer Struktur und ärmer an Aromastoffen. Das Gröbere, Physische überwiegt, weil die reichhaltigen sich verströmenden Aromen und die Leichtigkeit einer zarten und ausdifferenzierten Substanz fehlen.

Ganz besonders für das Zubereiten von Speisen stellt sich nun die Frage, wie die Lebenskräfte bestmöglich erhalten oder sogar gesteigert werden können. Es gibt den Ausdruck: „etwas tot kochen“. Tot bedeutet nicht mehr lebendig und wie bereits erwähnt unterliegen alle leblosen Stoffe der physischen Schwere. Sie wirken also beschwerend in unserem Organismus. Um eine lebendige Anregung auf die Stoffwechselprozesse zu erhalten, kann man Gemüse beispielsweise nur so lange erhitzen, dass sie noch ihre Farbe und auch Form behalten und damit auch mehr Lebenskräfte. Ein weiteres belebendes Element kommt zur Speise hinzu, wenn derjenige, der kocht, eine ansprechende Idee für die Speise kreiert, die die Zutaten in eine angenehme Harmonie führt.

Zucchini-Pfanne für 2 Personen als Beispiel für eine harmonische Zubereitung. Zucchini haben wenig Eigengeschmack, wenig Substanz und Struktur und tendieren dazu, beim Kochen matschig zu werden. Zwiebeln, Petersilie und Walnüsse bringen ein strukturiertes Element, ergänzende Aromastoffe und mehr Form hinzu.

Zutaten:

  • Olivenöl
  • 3 kleine oder 2 mittlere Zucchini
  • 1 rote Zwiebel
  • 1-2 Zehen Knoblauch
  • Salz
  • evtl. 1 Prise gem. weißen Pfeffer
  • Petersilie nach Belieben
  • 6 Walnüsse
  • Wasser
Dünn geschnittene junge noch knackige Zucchini

Zubereitung:

  • Petersilie fein hacken.
  • Die Walnüsse vierteln und kurz in etwas Öl anbraten, dann aus der Pfanne nehmen.
  • Die Zucchini der Länge nach vierteln und in nicht zu dünne Scheiben schneiden.
  • Sind die Zucchini bereits größer und das Fruchtfleisch dadurch schwammiger, dann die Stücke größer schneiden, damit sie beim Dünsten noch Form behalten. Sehr ansprechend wirkt es, wenn Sie die Zucchini der Länge nach halbieren und auf die Schnittfläche legen. Dann jede Hälfte noch einmal der Länge nach durchschneiden und schräg etwa 2 cm breite Stücke schneiden. So erhält man größere Viertel mit spitzen Enden. Auf diese Weise wirken sie dynamischer.
  • Die Zwiebeln würfeln und den Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Beide in Olivenöl kurz andünsten und dann die geschnittenen Zucchini zugeben und kurz mitbraten.
  • Einige Tropfen Wasser, Salz und weißen Pfeffer zugeben und unter gelegentlichem Wenden so lange dünsten bis sie weich sind, aber noch Biss haben.
  • Am Schluss die gehackte Petersilie und die Walnüsse darunter mischen.
  • Abschmecken und mit einem Schuss Olivenöl als Würze servieren.

Passt sehr gut zu Reis, Nudeln, Hirsepürre, …