Zutaten für 4 Personen:
5 Karotten mittel bis groß
1 mittlere braune Zwiebel
2 Eßl. Dinkelgrieß
2 cm frische Ingwerwurzel
2 Teel. grüne Fenchelsamen gemahlen
1 großes Lorbeerblatt
Wasser
Salz
Öl
Zubereitung:
Die Karotten putzen, waschen und in Scheiben oder Halbmonde schneiden. Die Zwiebel würfeln, den Ingwer schälen und ebenfalls klein würfeln.
In einem Topf die Zwiebeln und den Ingwer in etwas Öl andünsten, Salz und die gemahlenen Fenchelsamen zugeben, kurz weiter dünsten; den Grieß darüber streuen, mit andünsten und dann etwa 150 ml Wasser nach und nach zugießen und gut verrühren, so dass keine Klümpchen entstehen. Lorbeerblatt zufügen und den Fond der Suppe einige Minuten kochen lassen.
Etwa 600 ml Wasser zugießen, die Karottenscheiben zugeben und so lange kochen, bis sie weich sind (etwa 10 Minuten). Nun das Lorbeerblatt herausnehmen (nicht vergessen!) und mit dem Pürierstab alles fein pürieren; evtl. noch etwas heißes Wasser zugeben, falls die Suppe zu dick ist und mit Öl und Salz abschmecken.
Beim Servieren nach Belieben noch einen Eßl. Quark oder Sauerrahm in die Tellermitte setzen und die Suppe mit frischer Petersilie oder Schnittlauch bestreuen. Auch geröstete Kürbiskerne eigenen sich sehr gut als knackige und farbliche Beigabe. Mit einer Scheibe Brot ergibt diese Suppe eine leichte Abendmahlzeit.
Gerade für Suppen geben Gemüsebrühwürfel eine kräftige Geschmacksnote. Sie passen zu allen Gemüsen und wegen ihrer Geschmacksfülle sind sie sehr willkommen. Man bemerkt gar nicht, wie sie auf stille Weise unser aller Geschmackserleben vereinheitlichen, wie das Individuelle dem Allgemeinen weicht.
Jedes Gemüse bringt eine charakteristische Note mit sich, die man unterstreichen, ergänzen oder ausgleichen könnte. So macht es für die Beziehung zur Nahrung einen deutlichen Unterschied, ob eine Vielzahl von 15 verschiedenen Gewürzen und Gemüsen im Brühwürfel einen guten einheitlichen Geschmack erzeugen oder ob wenige Gewürze passend zum jeweiligen Gemüse immer wieder neue Geschmackseindrücke hervorbringen.
Karotten sind ein sehr mildes Gemüse mit leicht süßlichem Eigengeschmack. Die knackige Frische roher Karotten verliert sich jedoch beim Kochen und sie werden evtl. sogar etwas fade im Geschmack. Die zarte Eigenart soll nun beim Zubereiten erhalten bleiben und durch etwas Frische ergänzt werden.
Besonders die frische Ingwerwurzel mit ihrem zitronigen und angenehm scharfen Aroma fügt den Karotten eine Frische hinzu, die ihnen durch das Kochen verloren gegangen ist. Sehr gut eignet sich auch die Zugabe von fein gemahlenen grünen Fenchelsamen. Sie sind ebenfalls süßlich und sanft erfrischend. Die Zwiebel bringt mit ihrem Schwefelgehalt zusätzlich ein wärmendes Element zu der kühlen Karottenwurzel hinzu und macht mit ihrer eher schweren Süße, die Süße der Karotte fülliger. Das Lorbeerblatt schenkt eine kräftige zusammenziehende Note, die der leichten Suppe ein Fundament gibt. Die Zugabe von Olivenöl ganz am Ende des Kochprozesses bewirkt einen Hauch von Frische mit leichter Schärfe. Etwas fein geschnittene Petersilie rundet mit ihrer grünen Farbe und kräftigem Akzent die Suppe nochmals ab. Gewürze und Karotten ergänzen sich harmonisch in ihrem Charakter.
Mit einigen wenigen Gewürzen entsteht ein Gericht, das die Sinne aufhorchen lässt. Die Karotte als Grundelement kann erlebt werden und ebenso die wenigen verwendeten Gewürze. Man kann direkt sagen, dass beim Essen das Bewusstsein für die verschiedenen Zutaten und ihren Zusammenklang erweckt wird. Der Esser findet leichter in Beziehung zu den Nahrungssubstanzen, weil er sie einzeln wahrnimmt und identifizieren kann.