Aus dem was wir täglich essen erbaut sich die Substanz unserer Organe, unserer Nerven, unseres Gehirns, unserer Haut, unseres gesamten Körpers. Dies mag selbstverständlich klingen und doch scheint dieser existenzielle Zusammenhang in unserem Bewusstsein nicht wirklich lebendig zu sein, sonst könnten wir nicht vielfach Dinge essen, die diesem Aufbau entgegenwirken. Eine wesentlicher Sinn der Ernährung liegt vom ersten Lebenstag an darin, einen gesunden menschlichen Zellaufbau, Energie und Wärme hervor zu bringen.
Obwohl dies so ist, ist jede Nahrung zunächst etwas Fremdes. Sie kommt als Fremdsubstanz in den Menschen hinein und wirkt beschwerend, solange sie nicht vollständig in den eigenen Organismus integriert ist. Pflanzliche oder tierische Stoffe sind fremdartig, sie müssen ganz in menschliche Substanz verwandelt werden. Sie dürfen ihre Fremdwirkung nicht beibehalten, weil diese zu Störungen im Stoffwechsel führt. Es sei hier nur kurz in Erinnerung gerufen, dass jeder Mensch eine eigene Eiweißstruktur besitzt, die er mit keinem einzigen anderen Menschen auf der Welt teilt. Wie heftig der Körper fremde Eiweiße abwehrt, ist von Organtransplantationen bekannt. Ebenso ist die Nahrung zunächst ein Fremdstoff und muss erst ausreichend transformiert werden, damit sie menschengemäß wird.
Eine harmonische Anregung ist dafür notwendig. Diese erfolgt ganz wesentlich durch die Nahrung selbst, wenn sie qualitativ hochwertig und lebensfrisch ist. Reichhaltige Aromen, Farbstoffe, Gerb- und Bitterstoffe können diese verwandelnden Verdauungsvorgänge impulsieren, indem beispielsweise die Bildung der Verdauungssäfte ausreichend stimuliert wird. Sind die Nahrungspflanzen selbst geschwächt und arm an diesen Stoffen, fehlt diese Anregung und die Speisen werden schlechter verdaut, d.h. sie beschweren den Stoffwechsel. Alle Nahrung, die durch die Verdauungsprozesse nicht bis zum vollständigen Abbau in ihre kleinst möglichen Bestandteile geführt wird, steht für den Aufbau von Körpersubstanz oder zur Energiegewinnung nicht zur Verfügung und die halb verdauten Speisen können zu Fäulnisbildung, blähenden Gärvorgängen oder sogar zur Entwicklung von Giftstoffen oder Fusel-Alkoholen im Darm führen.
Ein recht bekanntes Beispiel für belastende Fremdwirkung ist der weiße Zucker, da ihm die natürlichen Begleitstoffe, wie Mineralien oder Vitamine fehlen, welche zu seiner Verstoffwechselung notwendig sind. Damit er verdaut werden kann, müssen diese Stoffe aus anderen Nahrungsmitteln oder sogar aus dem Körper geraubt werden. Neben dem weißen Zucker ist auch das weiße Mehl ein bestes Beispiel, wie Nahrung ihrer Bedeutung völlig entfremdet ist und gesundenden Prozessen sogar diametral entgegen wirkt.
Als weiteres Beispiel kann der Apfel erwähnt werden. Neue Apfelsorten werden nicht mehr braun wenn man sie aufschneidet und sie rufen verstärkt allergische Reaktionen hervor. Die Braunfärbung bleibt aus, weil sie weniger sogenannte Polyphenole enthalten, welche beim Anschneiden mit dem Sauerstoff reagieren und dadurch die Braunfärbung hervorrufen. Die Polyphenole werden auch sekundäre Pflanzenstoffe genannt und sind in einfachen Worten ausgedrückt die Duft-, Farb- und Aromastoffe. Alte Apfel-Sorten, die diese noch reichlich besitzen und sich deshalb an den Schnittstellen braun verfärben, werden meist ohne negative Reaktionen gut vertragen. Wieso ist das so? Weil es ausgerechnet die Polyphenole sind, die sich mit den allergieauslösenden Eiweißen im Apfel verbinden, sie dabei neutralisieren und die allergische Reaktion abschwächen. Lebenskräftig bedeutet also nicht groß, süß und saftig, sondern die ursprüngliche geradezu weise Vielfalt an Inhaltsstoffen, die sich in Pflanzen heranbildet, wenn sie unter natürlichen und ihnen entsprechenden Wachstums- und Reifebedingungen gedeihen können und keine ungünstigen züchterischen Veränderungen an ihnen vorgenommen werden.
Eine zellgesunde antikanzerogene Ernährung ist nicht als eine neue Diätanweisung zu verstehen, sondern mehr im Sinne eines wachsenden Interesses für die vielfältig verwobenen Vorgänge zwischen der Nahrung und dem Menschen zu verstehen, die neben den physischen Reaktionen auch die seelischen Wechselwirkungen umfassen. Nicht zuletzt kommen sogar durch das wachsende Interesse neue gesundheitlich aufbauende Kräfte ins Fließen.
Die Zusammenstellung der Zutaten für das Apfeldessert wurde mit Blick auf eine gute Anregung der Enzymbildung und gute Verdaulichkeit gewählt.
- Aromatisch-würzige Äpfel aus biologischem Anbau oder einem Garten mit alten Apfelsorten werden in gleichmäßige Stücke geschnitten.
- Zimt darüber streuen
- Leicht geröstete Haselnüsse halbiert zugeben
- Etwas flüssigen Honig dazu fügen
- ganz fein gewürfelten frischen Ingwer zufügen
- alles vermischen und schichtweise mit dem Joghurt in Gläser füllen. Am Schluss noch etwas Honig darüber träufeln.
Folgende Bilder können dazu anregen auf feine Unterschiede aufmerksam zu werden hinsichtlich der Lebenskräfte in Nahrungsmitteln.
Im nächsten Teil 2 folgen weitere Beispiele für lebenskräftige im Vergleich zu geschwächten Nahrungsmitteln.