Das Spektrum der Kohlenhydrate reicht von sehr dichten, harten, verholzten und ungenießbaren Pflanzenteilen über die nahrhaften stärkehaltigen Getreide, Kartoffeln, Gemüse bis hin zu den anregenden und flüchtigen Düften und Aromastoffen in den Gewürzen oder beispielsweise im süßen Obst.
Kraftanregung durch die aktive Verdauung der Kohlenhydrate
Die Stärke muss von unserer Verdauung unter Aufwendung von Kraft in kleinere Zuckerbausteine zerlegt werden. Erst dann steht sie den Zellen zur Energiegewinnung zur Verfügung. Dr. Udo Renzenbrink weist auf die Bedeutung dieser aktiven Verwandlungstätigkeit hin, wenn der Mensch sich seinen Zucker innerlich selbst erzeugt. Er bezieht sich dabei auf Rudolf Steiner, der einmal aussprach, dass
„… der Organismus seine höchste Kraft gewinnt, wenn er den Zucker aus der Stärke selbst bereitet.“1
Diese Aussage bezieht sich gerade nicht auf den Energiegewinn durch die Aufnahme der Kalorien in den Kohlenhydraten, sondern auf die kräftigende Wirkung, die im Menschen entsteht, indem er sich die Stärke selbst in Zucker verwandelt.
Dieser Gedanke weitet auch den Blick auf die Problematik der Kohlenhydrate als Dickmacher. Die aktive Verwandlungstätigkeit von Stärke in Zucker macht einerseits die Kalorien verfügbar, verbraucht aber auch Energie. Vor allem aber fordert sie die Organe beständig in ihrer Leistungsfähigkeit heraus und stärkt sie damit in ihrer Funktionskraft. Kräftige Organe sind die Basis für einen gesunden und dynamischen Organismus, der nicht zu Ablagerungen neigt.
Freudige Anregung der Sinne
In Form der süßen Zucker, intensiven Aromen und Farbbildungen regen die Kohlenhydrate unmittelbar unsere Geschmackserleben und die Sinne freudig an. Dies wirkt schon bereits beim Anblick der Speisen oder ihrem anziehenden Duft anregend auf die Enzymbildung in der Verdauung.
Stimulierend auf den Stoffwechsel
Die Flüchtigkeit der ätherischen Öle bedeutet eine große Bereitschaft, sich zu verwandeln und sehr schnell mit anderen Stoffen zu reagieren, was ebenfalls auf den gesamten Stoffwechsel stimulierend wirkt.
Im Darm sorgen sie für eine gesunde Darmflora
In ihrer dichteren Form in der Kleie beispielsweise absorbieren sie wiederum im Darm Schadstoffe, bieten den gesunden Darmbakterien einen idealen Nährboden und regen die Darmbewegungen kräftig an.
Sie geben Substanzkraft für den Körper und das Nervensystem
In der Form als Stärke in den Getreiden, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse liefern sie eine Nahrungssubstanz, die dem Menschen seine wesentliche Substanzkraft für körperliche und mentale Aktivitäten zur Verfügung stellt. Vor allem für das Gehirn und das Nervensystem sind die Kohlenhydrate unerlässlich.
1 Dr. Udo Renzenbrink, „Ernährungskunde aus anthroposophischer Erkenntnis“, Schweiz 1988